Schnecke

Schnecke
Gastropode (fachsprachlich)

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Schne|cke ['ʃnɛkə], die; -, -n:
1. kriechendes (Weich)tier mit länglichem Körper, zwei Fühlerpaaren am Kopf, oft mit einem spiralartig geformten, spitz nach oben auslaufenden Gehäuse aus Kalk:
eine Schnecke kriecht über den Weg; die Schnecke zieht ihre Fühler ein, ist in ihrem Gehäuse; er ist langsam wie eine Schnecke.
2. (ugs.) flaches, rundes Gebäck [mit Zuckerguss], bei dem der Teig in Form einer Spirale zusammengerollt ist:
sie ging zum Bäcker und kaufte zwei Schnecken.

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Schnẹ|cke 〈f. 19
1. 〈Zool.〉 Angehörige einer Klasse der Weichtiere, ohne od. mit Gehäuse in Form einer Spirale: Gastropoda
2. 〈fig.〉 gewundenes, spiralförmiges Gebilde
3. flaches, spiralförmiges Gebäck aus Hefeteig
4. Spirale, Schraube ohne Ende
5. 〈Anat.〉 Teil des inneren Ohrs: Cochlea
6. 〈Mus.〉 Kopfende des Halses verschiedener Streichinstrumente
7. 〈Maschinenbau〉 Welle mit Gewinde, in das ein Schneckenrad eingreift
8. 〈Jugendspr.〉 Mädchen, (junge) Frau
9. 〈Pl.〉 \Schnecken
9.1 Haartracht mit spiralförmig über die Ohren gelegten Zöpfen
9.2 〈Jägerspr.〉 Gehörn des Mufflons
● jmdn. zur \Schnecke machen 〈fig.; umg.〉 so heftig beschimpfen, mit Vorwürfen überschütten, dass er sich nicht mehr wehrt; einen Gegenstand zur \Schnecke machen 〈fig.; umg.〉 kaputtmachen [<mhd. snecke <ahd. snecko männl., (daher oberdt. a. der Schneck); zu ahd. snahhan „kriechen“]

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Schnẹ|cke , die; -, -n [mhd. snecke, ahd. snecko, zu einem Verb mit der Bed. »kriechen«]:
1. Weichtier mit länglichem Körper, zwei Fühlerpaaren am Kopf u. vielfach einem Schneckenhaus auf der Rückenseite, das sich auf einer von ihm selbst abgesonderten Spur aus Schleim auf dem Fuß (1 d) sehr langsam fortbewegt:
eine S. kriecht über den Weg;
er ist langsam wie eine S.;
der Salat ist voller -n;
als Vorspeise gab es -n (als Gericht zubereitete Weinbergschnecken);
jmdn. zur S. machen (ugs.; jmdm. heftige Vorwürfe machen, sodass er mutlos, schuldbewusst, seelisch bedrückt ist; geht wohl auf die Vorstellung zurück, dass der Getadelte sich schließlich verkriecht wie eine Schnecke in ihr Schneckenhaus).
2. (ugs.) flaches, rundes Gebäck [mit Zuckerguss], bei dem der Teig spiralig zusammengerollt ist.
3. <meist Pl.> schneckenförmig aufgerollter, über dem Ohr festgesteckter Zopf.
4. (Anat.) schneckenförmiger Teil des Innenohrs.
5. spiralförmig geschnitzter Abschluss des Halses bestimmter Saiteninstrumente (z. B. bei Geige, Bratsche, Cello).
6. (Archit.)
a) Volute;
b) Wendeltreppe.
7. (Technik) Förderanlage für pulveriges Schüttgut, die aus einem Rohr mit einer darin sich drehenden Wendel besteht.
8. <meist Pl.> (Jägerspr.) Horn des männlichen Mufflons.
9. (landsch.) Schneck (2).
10. (derb) weibliches Geschlechtsteil.
11. (salopp abwertend) Hure, Prostituierte.
12. (salopp) junge Frau:
heute will ich 'ne S. angraben.

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I
Schnecke,
 
1) Anatomie: Teil des Innenohrs (Ohr).
 
 2) Architektur: Wendeltreppe, Treppenspindel, gewundene Rampe.
 
 3) Ornamentik: spiralförmig gewundenes Ornament, z. B. die Voluten des ionischen und korinthischen Kapitells.
 
 4) Technik: mit einem Schraubenprofil versehener zylindrischer Schaft, z. B. auf der Antriebswelle des Schneckengetriebes, oder die zu einer Spirale um eine feste Mittelachse gewundene Fläche bei Schneckenförderern und Schneckenpumpen.
 
II
Schnecke,
 
1) abwertender Ausdruck für eine Frau oder ein Mädchen;
 
2) umgangssprachlich für Prostituierte;
 
3) derbe Bezeichnung für die weibliche Scheide.
 

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Schnẹ|cke, die; -, -n [mhd. snecke, ahd. snecko, zu einem Verb mit der Bed. „kriechen“ (vgl. ahd. snahhan, 3Schnake) u. eigtl. = Kriechtier]: 1. (in zahlreichen Arten in Gewässern od. auf dem Land lebendes) Weichtier mit länglichem Körper, zwei Fühlerpaaren am Kopf u. vielfach einem Schneckenhaus auf der Rückenseite, das sich auf einer von ihm selbst abgesonderten Spur aus Schleim auf einer Kriechsohle sehr langsam fortbewegt: eine S. kriecht über den Weg; die S. zieht ihre Fühler ein, ist in ihrem Gehäuse, zieht sich in ihr Haus zurück; er ist langsam wie eine S.; Die beiden Schwestern kleben aneinander wie -n (Imog, Wurliblume 17); als Vorspeise gab es -n (als Gericht zubereitete Weinbergschnecken); der Salat ist voller -n; *jmdn. zur S. machen (ugs.; jmdm. heftige Vorwürfe machen, sodass er mutlos, schuldbewusst, seelisch bedrückt ist; geht wohl auf die Vorstellung zurück, dass der Getadelte sich schließlich verkriecht wie eine Schnecke in ihr Schneckenhaus). 2. (ugs.) flaches, rundes Gebäck [mit Zuckerguss], bei dem der Teig spiralig zusammengerollt ist: Dann geht sie ... in einen Bäckerladen und kauft mir zwei -n à 5 Pfennig (Kinski, Erdbeermund 49). 3. <meist Pl.> schneckenförmig aufgerollter, über dem Ohr festgesteckter Zopf: Jetzt nimmt sie den Hut ab, dicke strohblonde -n sitzen an den Ohren (Bredel, Väter 115). 4. (Anat.) schneckenförmiger Teil des Innenohrs. 5. spiralförmig geschnitzter Abschluss des Halses bestimmter Saiteninstrumente (z. B. Geige, Bratsche, Cello). 6. (Archit.) a) Volute; b) Wendeltreppe. 7. (Technik) a) in einen zylindrischen, kegelförmigen o. ä. Schaft eingeschnittenes Gewinde; b) Förderanlage für pulveriges Schüttgut, die aus einem Rohr mit einer darin sich drehenden Wendel besteht. 8. (Jägerspr.) <meist Pl.> Horn des männlichen Mufflons. 9. (landsch. selten) Schneck (2). 10. (derb) weibliches Geschlechtsteil. 11. a) (salopp abwertend) Hure, Prostituierte; b) (salopp) Frau, Mädchen: Er geht in die Disco, um eine Alte aufzureißen, trifft eine S., die ihn antörnt (Hörzu 36, 1983, 94); Max ... will noch mal weg, „'ne heiße S.“ besuchen (Zinn, Sohn 91).

Universal-Lexikon. 2012.

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